Rassismus-Bekämpfung im und durch Sport

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Das ETC Graz ist Teil des länderübergreifenden EU-Projektes SCORE: Sporting Cities Opposing Racism in Europe. Ziel von SCORE ist es, Sport als effektive Maßnahme zur Bekämpfung von Rassismus in den Vordergrund zu stellen, Beispiele guter Praxis auszutauschen und lokale Netzwerke zu stärken. Dadurch sollen langfristig effektive Maßnahmen zur Bewältigung und Prävention von Diskriminierung und Rassismus entwickelt werden.

In einem ersten Schritt wurde bereits eine Bestandsaufnahme von Erfahrungen, Projekten und Maßnahmen durchgeführt, die Rassismus und Diskriminierung im und durch Sport bekämpfen, und darauf aufbauend eine interaktive Karte erstellt. Basierend auf diesem Mapping werden bestehende Lücken und der weitere Bedarf für solche Maßnahmen in den Partnerländern ermittelt. Die interaktive Karte der Bestandsaufnahme ist hier aufrufbar.

In Österreich hat das ETC Graz zwei Workshops abgehalten, um die vorläufigen Ergebnisse der Bestandsaufnahme zu präsentieren und mit unterschiedlichen lokalen Stakeholdern darüber zu diskutieren. Ein Workshop fand am 24. Mai im Mediacenter des Grazer Rathauses und der andere am 30. Mai in Wien in den Räumlichkeiten der SPORTUNION statt.

Zu den Workshop-Teilnehmenden zählten unter anderem Vertreter:innen des Landes Steiermark, der Stadt Graz (Sportamt und Integrationsreferat), des ASKÖ, der Caritas, des Österreichischen Integrationsfonds, von fairplay – VIDC und der SPORTUNION sowie Sportler:innen und Funktionär:innen des Steirischen Fußballverbandes, des ÖFB und der Sport Austria.

Wir konnten den Teilnehmenden das SCORE Projekt einschließlich der Umfrageergebnisse mit besonderem Fokus auf Österreich vorstellen und als menschenrechtliches Kompetenzzentrum einen Input zum Thema „Sport als Instrument zur Bekämpfung von Rassismus“ halten. Zudem bereicherten die geladenen Gastredner:innen Karin Hütter (Obfrau ESK Graz), Djeneba Touré (Diskuswerferin), Ana Ruiz Arévalo (Rugby Opens Borders), Michael Schmied (fairplay Initiative) und Johannes „Benni“ Dachler (SPORTUNION) mit ihren Erfahrungen, Projekten und Vorschlägen zur Rassismus-Bekämpfung im und durch Sport die Diskussionen mit Stakeholdern.

Als zentrale Ergebnisse der Diskussionen konnten folgende Punkte identifiziert werden, die teilweise auch in der Analyse der europaweiten Bestandsaufnahme widergespiegelt werden:

  • Diskriminierung ist strukturell und kulturell im Sport verankert. Jedoch kann Sport als wirksames Mittel gegen rassistische Diskriminierung eingesetzt werden
  • Es fehlen zentrale Stellen für die Bekämpfung von Diskriminierung und finanzielle Mittel für die Förderung des Sports als vielschichtiges soziales Werkzeug.
  • Sport erfüllt viele zentrale Funktionen, bietet Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen eine Perspektive und fungiert als Integrationstool, Familienersatz, psychologische Beratung und noch vieles mehr.
  • Es sollte ein besonderer Fokus auf den Zugang für Frauen (mit Migrationsbiographie) zum Sport gelegt werden.
    Beispiele von Maßnahmen und Initiativen guter Praxis, die Rassismus im und durch Sport bekämpfen, brauchen mehr Öffentlichkeitsarbeit.
  • Eine stärkere Vernetzung zwischen allen Akteur:innen im Bereich Rassismus-Bekämpfung im und durch Sport ist notwendig, um Erfahrungswerte, Kontakte, Materialien und Know-how miteinander zu teilen.

Die Inhalte der Workshops fließen nun in die Erstellung von verschieden Materialen für unterschiedliche Zielgruppen in ganz Europa ein. Viele weitere Materialien, Informationen und zukünftige Veranstaltungen sind auf der Projektwebseite www.scoreproject.net zu finden.